Die Oberburg befindet sich auf einer zu ihrem Bau abgeflachten Bergspitze. Sie besaß, wie heute noch an den Ruinen zu erkennen ist, eine fast dreieckig angelegte Außenmauer und einen inzwischen wieder begehbar gemachten fünfstöckigen Bergfried. Vom Bergfried aus hat man eine hervorragende Aussicht auf die Niederburg, die Stadt Manderscheid und die Landschaft des Liesertals. (Quelle: wikipedia)
Über den genauen Zeitpunkt der Entstehung der Oberburg sind wir nicht unterrichtet. Mit Sicherheit aber muss man annehmen, dass hier der erste Sitz der Edelherren von Manderscheid war.

973 Erste vermutlich sichere urkundliche Erwähnung der Burg in einem Dokument von Kaiser Otto II.
Darin überträgt der Kaiser dem Erzstift Trier einen Bannforst, den sogenannten Kyllwald, dessen nördliche Grenze von Echternach über Erlesburen (St. Thomas) bis Manderscheid verläuft.
1140Beginn der Fehde zwischen dem Herrn der Oberburg, Graf Heinrich von Namur und Luxemburg, und dem Trierer Erzbischof Albero.
1147Graf Heinrich von Namur und Luxemburg verliert die Burg an Kurtrier.
1160Der Trierer Bischof Hillin von Falmagne lässt die Burg schleifen
1166Erzbischof Hillin baut die Oberburg neu auf und durch Anlage neuer Türme (Hillinturm) befestigen.
Die Manderscheider Oberburg ist Ende des 13. Jahrhunderts eine der sieben trierischen Landesburgen und Sitz eines Amtes und eines Amtmannes.
1673Teilweise Zerstörung der Burg durch französische Truppen des Generals Fourille.
1689Niederbrennung der kurfürstlichen Burg im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) durch französische Truppen Ludwigs XIV.
Sie ist danach vermutlich nicht wiederaufgebaut worden.
Der trierische Amtsverwalter Lintz berichtet in einer Beschreibung des Amtes Manderscheid um 1790, dass das Schloss Manderscheid beinahe ganz verfallen und völlig unbewohnbar sei.
1794Französische Revolutionstruppen plündern die Burg.
Ende des kurtrierischen Besitzes.
1804Die Burg wird von den Franzosen als Domäne zum Abbruch versteigert.
1805Der Manderscheider Pfarrer Johann Hubert Franz Zeininger ersteigert die Oberburg von den Franzosen.
1852–1870„Burggretchen“ die letzte Bewohnerin der Oberburg.
1870Kauf der Burg durch die Gräfin Paula von Brühl, geb. Gräfin von Spee zu Pforten für 500 Taler.
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wollte der Eifelverein die Oberburg vom Grafen von Brühl erwerben. Die Kaufsumme von 1500 Mark war von Landgerichtsrat Paul von Schnitzler zur Verfügung gestellt worden. Da aber hohe Renovierungskosten zu erwarten waren, hatte die Hauptversammlung des Eifelvereins den Kauf nur unter der Voraussetzung genehmigt, dass die Instandsetzungsarbeiten ebenfalls durch Dritte übernommen würden. Der Erste Weltkrieg zerschlug jedoch alle Hoffnungen und nach Kriegsende konnte der Eifelverein keine eigenen finanziellen Mittel dafür aufbringen.
1921Die Oberburg wird von dem Grafen v. Brühl an die Gemeinde Manderscheid zum Preis von 1800 Mark verkauft.(Quelle: H.J. Neuhaus, Manderscheid)

Das Burggretchen, die letzte Bewohnerin der Oberburg

Seit mehr als tausend Jahre thront die Oberburg nun schon über dem Liesertal. Zuerst war sie die Stammburg der Manderscheider Ritter und ab Mitte des 12. Jahrhunderts eine Landesburg des Trierer Bischofs. Bis 1794 blieb sie in kurtrierischem Besitz. Stürmische Zeiten hat sie erlebt, zuletzt als die französischen Revolutionstruppen die Stadt und beide Burgen plünderten. Es ist unserem damaligen Pfarrer Hubert Zeininger zu verdanken, dass die Burg als Wahrzeichen der Stadt heute noch existiert, denn er erwarb sie von den Franzosen und rettete sie so vor dem gänzlichen Verfall. Danach wechselte die Burg mehrfach den Besitzer, ehe im Jahre 1870 die Gräfin Paula von Brühl die Ruine kaufte. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wollte der Eifelverein die Oberburg vom Grafen von Brühl erwerben. Die Kaufsumme von 1500 Mark war von Landgerichtsrat von Schnitzler zur Verfügung gestellt worden. Da aber hohe Renovierungskosten zu erwarten waren, hatte die Hauptversammlung den Kauf nur unter der Voraussetzung genehmigt, dass die Instandsetzungsarbeiten ebenfalls durch Dritte übernommen würden. Der Erste Weltkrieg zerschlug jedoch alle Hoffnungen und nach Kriegsende konnte der Eifelverein keine eigenen finanziellen Mittel dafür aufbringen. Schließlich kaufte 1921 die Gemeinde Manderscheid die Oberburg. Der Kaufpreis betrug 1800,- Mark.
Die Oberburg war schon lange nicht mehr bewohnt, als Mitte des 19. Jahrhunderts der Tagelöhner Matthias Josef Zirbes sich dort einnistete. Zirbes stammte aus Demerath und hatte am 16. Dezember 1847 die 20 Jahre ältere Margarethe Stadtfeld aus Manderscheid geheiratet. Am 8. Juni 1850 reichte Zirbes folgenden Bauantrag an den königlichen Bürgermeister Georg Meyer ein. „Ich begehre mich Euer Wohlgeboren vorzustellen, dass ich gesonnen bin, ein Wohnhaus auf der sogenannten Obermanderscheider Burg zu erbauen und dass mir die Erlaubnis erteilt werden möge, besagte Gebäude mit Stroh decken zu dürfen. Euer ergebenster Diener.“ Dem Antrag wurde stattgegeben. Nachdem Zirbes dann ein kleines Haus auf der Westbastion instandgesetzt und im Eckturm auf der gegenüberliegenden Burgseite einen Ziegenstall gebaut hatte, wohnte das Paar von da an auf der Oberburg.
Zirbes war ein stiller Mensch, der stark zum Grübeln neigte und schließlich dem Wahn verfiel, er werde unter den Trümmern der Burg einen großen Schatz finden. Jahrelang suchte er vergebens danach. Da fand einer seiner Bekannten im Schutt der Niederburg ein Goldstück. Dieser Fund auf der Grafenburg bestärkte Zirbes in seinen Vermutungen. Nachdem eine Wahrsagerin ihm eine Stelle genannt hatte, wo er den Schatz finden würde, gab es für ihn keinen Halt mehr. Im Frühjahr 1862 begann Zirbes mit dem Graben. In dem harten Schiefer ging die Arbeit nur langsam voran. Die Schatzsuche wurde dann jäh beendet. An einen Sonntagmorgen besuchte Zirbes nach dem Gottesdienst eine Wirtschaft, um wie üblich seinen Schnaps zu trinken. Angeblich schenkte ihm der Wirt versehentlich Kupfervitriol ins Glas. „Ich bin vergiftet, ich bin vergiftet“ schrie Zirbes auf und lief zur Burg zurück. Dort verstarb er wenige Stunden später. Er wurde nur 40 Jahre alt.
Seine Witwe Margarethe wohnte weiter allein auf der Oberburg. Sie wurde im Dorf nur „Burggretchen“ genannt. Sie galt als Kinderschreck, denn immer, wenn die Kinder aus dem Dorf in den alten Mauern der Burg spielten, wurden sie von ihr mit dem Besen in der Hand verjagt. Schließlich zwangen Altersbeschwerden sie die Burg zu verlassen und zu ihren Verwandten ins Dorf zu ziehen. Dort starb das Burggretchen am 17. Juni 1879 im Alter von 78 Jahren.
(Quelle: H.J. Neuhaus, Manderscheid)

(Quelle: H.J. Neuhaus, Manderscheid)